Das Ende des gemeinsamen Werkes II
He-Man und Teela brachten Mutter und Sohn in das Lager der verbliebenen Kämpfer. She-Ra und Glimmer setzten ihre Heilkräfte ein. Evil-Lyn drehte ihr stark verrußtes Gesicht zu ihrem Sohn: „Du bist genau wie dein Großvater. Immer an das Gute im Menschen glauben. Du wirst schon sehen, was du davon hast.“
Es sollte spöttisch und herablassend klingen, doch die Hexe konnte die widerwillige Bewunderung für ihren Sohn nicht verbergen. He-Man sah die beiden ernst an: „Keldor und du, Lyn, ihr habt immer euren Vorteil verfolgt und es hat euch auch nicht wirklich weiter gebracht. Du kannst froh sein, dass Keldor Junior die Gene von Faceless-One hat.“
Die Schwarzmagierin verzog, gequält von Schmerzen ihr Gesicht. „Ach, fahr doch zur Hölle. Was sagt deine Süße denn dazu, dass ihr Prinzchen sie die ganze Zeit veräppelt hat?“
Teela war lautlos hinzugekommen. Es war noch ungewohnt, sie in der Falkenkluft ihrer Mutter zu sehen. „Seine „Süße“ hat es immer geahnt, wenn auch nicht gewusst. Magie bringt nur die Eigenschaften eines Menschen hervor, die schon immer in ihm waren. Ich liebe ihn, und ich würde ihn nicht anders haben wollen.“
Der junge Gar strich seine Mutter beruhigend über die Schultern. Evil-Lyn grinste noch mal verzerrt. „Ach, ihr mit euren schmalzigen Liebesschwüren, da wird mir schlecht von. Geht, und lasst mich mit meinem Sohn und Glimmer allein.“
In der Nacht verschlimmerten sich der Zustand von Evil-Lyn so stark, dass sie den folgenden Morgen nicht mehr kommen sah. Glimmer und Keldor Junior begruben sie am Rande der Mystic Mountains. Sobald sie wieder Zeit hatten, die Raumschiffe funktionstüchtig zu machen, wollten beide auf Keldors Heimatplaneten ein neues Leben beginnen.
He-Man versammelte die Überlebenden des Kampfes um sich. Unter der Leitung von Beast-Man wurden wilde Ponys gefangen und gezähmt, um sie vor Pflüge spannen zu können und das Land wieder zu bestellen. Tri-Klops und Trap Jaw halfen mehreren ehemaligen Soldaten , primitive Maschinen zu erbauen, die den harten Wiederaufbau erleichtern sollten. King He-Man und Queen Teela hatten nun unter erschwerten Bedingungen ihre Herrschaft angetreten, ohne den Luxus, den Adams Eltern im Palast genossen hatten. Noch waren alle so sehr mit dem Überleben beschäftigt, dass keine Zeit für Feindschaften bleib. Ob der Frieden hielt, würde die Zeit zeigen.
Einen weiteren Überlebenden, der sich einer Raumkapsel bedient hatte, gab es noch.
Auf einen weiter entfernen, für Eternias Verhältnisse primitiven Planeten, hockte eine übergroße, blau-braun gesprenkelte Schlange in ihrem Terrarium. Sie hatte keine Eile. Die Menschen hielten sie für wertvoll und umsorgten sie, wie es für einen König würdig war. Die Knochen des armen Trottels, der sie hatte stehlen wollen, würde so schnell keiner finden, und falls ja, würde niemand herausfinden, wer für seinen Tod verantwortlich war. King Hsss in seiner Schlangengestalt räkelte sich behaglich unter der Wärmelampe. Seine Zeit würde kommen. Irgendwann.