So und weiter gehts. Nachdem ich die nächsten Satzfetzen entwirrt habe, ist folgendes bei raus gekommen

Im ersten Moment sah Adam nichts, aber als die tanzenden Lichter vor seinen Augen schwächer wurden, sah in ein paar Augen, die ihm vertraut vorkamen.
Seine Muskeln zuckten unkontrolliert und er sackte zusammen.
"Adam! Ist alles in Ordnung mit dir?"
Man at Arms schüttelte ihn und prüfte kritisch, in welcher Verfassung er sich befand.
"Adam! Sag doch was!" wiederholte er und schüttelte ihn etwas heftiger.
"Wa... was ist passiert?" stotterte Adam. "Wo bin ich?"
"Du bist in Castle Grayskull Adam" antwortete Man at Arms.
"Nein ich ... Ich muss zurück, mein Schwert, Teela sie haben sie ..."
Adam ging die Luft aus und er musste sich anstrengen, nicht das Bewusstsein zu verlieren.
"Verdammt Adam, komm zu dir!" schrie Man at Arms.
"Was ist mit deinem Schwert und vor allem was ist mit meiner Tochter?"
Adam schluckte und versuchte sich zu konzentrieren. Seine Augen schmerzten immer noch und ein taubes Gefühl breitete sich in seinem Brustkorb aus.
"Skeletor hat Teela in die Finger bekommen und er hat mein Schwert."
Keuchte er und seine Lunge pfiff bei jedem Atemzug. "Ich wollte ihr helfen, aber dann war da dieses Licht ..."
Man at Arms sah Ihn fassungslos an. Er brauchte einige Momente um sich zu fangen und setzte sich neben Adam auf den Boden.
Gemeinsam starrten sie einige Zeit gedankenverloren in die Dunkelheit hinter dem offenen Türbogen, der den einzigen Ausgang des kleinen Raumes darstellte.
Adam brach als Erster das Schweigen.
"Was ist eigentlich mit deinem Gesicht passiert?"
"Beastman" antwortete Man at Arms grimmig.
"Er hat mich bei der Untersuchung eines abgestürzten Windraiders überrascht." erklärte der Waffenmeister.
"Dein Vater ist mit den Soldaten noch in Avion und bereitet die Verteidigung der Stadt vor."
Man at Arms hatte durch einen Prankenhieb Beastman's eine große Wunde davongetragen, die von seinem linken Auge quer über sein Gesicht bis hinunter zu seinem Kinn verlief.
Er hatte die Wunde zwar so gut es ging versorgt, aber sie machte trotz allem einen besorgniserregenden Eindruck.
Der gewaltige Schlag des Herrn der Bestien hatte auch fast seinen Helm in vier Teile gespalten.
Nur seiner einzigartigen Konstruktion war es zu verdanken, dass er keine schlimmeren Verletzungen davon getragen hatte.
"Ich muss zurück, ich kann Teela nicht schon wieder im Stich lassen" bat Adam.
"Das wird so einfach nicht möglich sein" erwiderte Man at Arms.
"Die Beamzelle, die ich entworfen habe, sollte dich und Teela eigentlich gleichzeitig hierher teleportieren, aber irgendetwas ist anscheinend schiefgegangen.
Ich werde die Einstellungen überprüfen und es noch einmal probieren ... und im Übrigen glaube ich nicht, dass du Teela im Stich gelassen hast."
Adam sah Man at Arms verunsichert an. Er überlegte kurz, was er ihm antworten sollte, und entschied sich kurzerhand für die Wahrheit.
"Doch das habe ich, ich hatte genug Gelegenheiten, mich in He-Man zu verwandeln und nur Teela hätte es mitbekommen."
"Stattdessen habe ich zugelassen, dass sie in die Hände Skeletor's fällt."
Adam machte eine kurze Pause und wartete auf eine Antwort des Waffenmeisters. Man at Arms, der mittlerweile aufgestanden und sich der Apparatur zugewandt hatte,
schraubte weiterhin still an den Kontrollelementen der Maschine herum, die er als Beamzelle bezeichnete.
"Es ist meine Schuld, obwohl ich wusste, dass die Lage fast aussichtslos ist, habe ich zu lange gezögert, vielleicht hätte es auch schon gereicht, wenn ich Teela nicht mitten im Kampf allein gelassen hätte."
"Zusammen wäre uns bestimmt etwas eingefallen." fuhr Adam fort.
Man at Arms legte seinen Schraubendreher beiseite, zog die Kabel des Messgerätes ab und sah Adam ernst an.
Ihm war der unsichere Tonfall in Adams Stimme nicht entgangen.
"Du hast richtig gehandelt." versuchte er Adam zu beruhigen.
"Dein Geheimnis muss verborgen bleiben, selbst vor Teela."
"Sobald ich diese Kontrollen neu abgestimmt habe, werde ich sie hierher beamen, also mach dir keine Sorgen."
Erleichtert nahm Adam die Antwort des Waffenmeisters zur Kenntnis. Er wusste, dass der Einfallsreichtum von
Man at Arms keine Grenzen kannte. Er dachte an die >Lähmende-Stimme<, die der Waffenmeister vor Kurzem erst erfunden hatte und an den Muskelkater,
den Teela hatte, nachdem sie sich heroisch als Versuchsobjekt zur Verfügung gestellt hatte. Aber eine funktionierende Beamzelle, damit hatte er sich wirklich selbst übertroffen.
"Wie funktioniert diese Beamzelle eigentlich?" fragte Adam.
"Ich habe in deine und Teela's Kleidung winzige Transponder einweben lassen, die ein Energiefeld erzeugen.
Solange sie intakt sind, kann ich euch jederzeit hierher transportieren."
Der Waffenmeister drehte einige Regler, schloss die Klappe des Bedienfeldes und betätigte den Startknopf.
"Es dauert ein wenig, bis sich die Zelle aufgeladen hat" grinste er Adam so gutmütig wie es ihm unter den momentanen Umständen möglich war entgegen.
Adam dachte nach, während die Maschine das monotone Brummen, das sie von sich gab, langsam in ein hohes Pfeifen umwandelte.
"Man at Arms?" fragte Adam.
"Ja?" bekam er als knappe Antwort.
"Wo genau befinden sich die Transponder in der Kleidung?"
Das hohe Pfeifen der Beamzelle verschwand und sowohl Man at Arms als auch Adam starrten gebannt in den Lichtkegel, der sich zwischen den Kontaktflächen formte.
Mit einem Zischen brach der Energiestoß zusammen und die Hoffnung in den Augen der beiden verschwand und machte einer tiefen Enttäuschung platz.
Man at Arms nahm auf dem schweren Holzstuhl platz, der neben der Maschine stand, und tippte nervös mit seinem Zeigefinger gegen seinen breiten Schnurrbart.
"Sie sind als Streifen um den Bauch und Brustbereich eingearbeitet, warum?" antwortete Man at Arms."
"Dann fürchte ich ... wird dein Plan ... nicht funktionieren" stammelte Adam.
Man at Arms sah Adam durchdringend an und er wusste, dass der Waffenmeister eine Erklärung erwartete.
"Die Sache ist die ..." begann Adam und erzählte Man at Arms von den Geschehnissen im Palast.
Man at Arms hörte ihm geduldig und überraschend gefasst zu. Als Adam fertig war, starrte ihn der Waffenmeister eine Weile einfach nur an.
Adam wusste, dass der sonst in jeder Situation ruhige und besonnene Waffenmeister auch eine andere Seite hatte, besonders wenn es um seine Tochter ging.
Man at Arms stand auf, packte den Stuhl, auf dem er gesessen hatte, und schleuderte ihn mit aller Kraft gegen die Wand.
Sein Gesicht hatte in den letzten Minuten, mehrfach die Farbe gewechselt und sich entschieden bei einem tiefen rot haltzumachen.
Wortlos marschierte er an Adam vorbei und verschwand in der Dunkelheit, die hinter dem Raum lag.
"Man at Arms ... warte." schrie Adam und setzte ihm nach.
Doch weit kam er nicht, kurz nach dem Er den Raum verlassen hatte prallte er mit etwas zusammen, dass er in seiner Eile wohl übersehen hatte.
Adam stöhnte kurz und taumelte einige Schritte zurück.
"Oh ...Adam ...Hihihi ... das wollte ich nicht, hab dich wohl übersehen."
"Dabei können wir Trollaner im dunkeln doch so gut sehen" quiekte die hohe Stimme.
"Orko?" fragte Adam überrascht.
"Na wer denn sonst, oder kennst du noch jemanden, der einfach so hier hereinspazieren kann?"
"Warte ich mache uns ein wenig Licht."
Adam konnte nur erahnen, was Orko trieb aber er vermutete gleich einen seiner berühmten Zaubersprüche zu hören,
der mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nach hinten losgehen würde. Nach einer Weile geheimnisvollen Raschelns wurde er ungeduldig und drängte den kleinen Trollaner zur Eile.
"Nun mach es nicht so spannend kleiner Freund."
"Ja doch gleich ... so da hab ich sie." erwiderte der Trollaner und zog eine Fackel aus seinem Ärmel, die er stolz präsentierte.
Adam fragte sich schon lange, woher Orko all die merkwürdigen Dinge holte, die er in seiner Kutte bei sich trug. Eigentlich aber war es ihm so ganz recht, dabei konnte wenigstens nicht viel schief gehen.
"Was denn Orko, keine Zaubertricks heute?" fragte Adam.
"Aber Adam, auch wenn ich der größte Zauberer im Universum bin, funktioniert meine Magie in Castle Grayskull nicht so gut, das weist du doch" erwiderte der Zwerg.
"Ja solange es nur hier ist." grinste Adam ihm entgegen.
Adam genoss die Anwesenheit des kleinen Trollaners so sehr, dass er beinahe vergaß, warum er in mit ihm zusammengestoßen war.
Orko hatte die Eigenschaft, selbst bei den größten Schwierigkeiten immer noch gute Laune zu verbreiten. Und das schätzte nicht nur Adam an seinem schwebenden Freund.
"Sag mal Orko, hast du Man at Arms gesehen?" fragte Adam "Ich muss ihn dringend finden."
"Oh ich glaube er ist Richtung Burgtor gelaufen, er schien es eilig zu haben" antwortete der Trollaner.
"Verdammt!" fluchte Adam "Komm wir müssen ihn einholen"
Adam verlor keine Sekunde und rannte den langen Gang entlang der zum Ausgang führte.
Er erinnerte sich, wie unwohl er sich gefühlt hatte, als er das erste Mal in diesem unheimlichen Gemäuer war.
Das ständige Halbdunkel und der modrige Geruch des uralten Mauerwerkes hinterließen nicht gerade den Eindruck, dass man hier willkommen war.
Selbst die Steine, mit denen die Burg errichtet wurde, waren so belassen worden, wie man sie wahrscheinlich vor langer Zeit aus den Felsen geschlagen hatte.
Adam konnte das Dröhnen der Motoren des Windraiders schon von Weitem hören. Als er die Zugbrücke erreichte, war es bereits zu spät.
Er hatte es nicht rechtzeitig geschafft. Man at Arms war mit seinem Fluggerät bereits gestartet und befand sich schon im Steilflug.
Adam stützte sich mit seiner rechten Hand kurz an der Wand ab und biss die Zähne zusammen. Er zog seine Hand schlagartig wieder zurück und rieb an seinen Unterarm.
"Man at Arms hat es wohl wirklich eilig." bemerkte Orko.
"Ja Orko das hat er, ich hoffe er macht nichts Unüberlegtes." antwortete Adam und verzog leicht das Gesicht, als er seine Hand betrachtete.
Adam hatte in der Aufregung, seine verletzte Hand völlig vergessen, doch jetzt spürte er die unangenehme Verletzung um so deutlicher.
"Sag mal Adam, was ist eigentlich mit deiner Hand passiert?"
Der Trollaner konnte von den Ereignissen in Eternis nichts wissen, da er schon früh am Morgen mit Man at Arms und König Randor auf Bitten von Stratos mit einigen Soldaten nach Avion aufgebrochen war.
Hätten sie gewusst, das nur wenige Stunden später, Skeletor mit einer gewaltigen Armee vor den Toren Eternis stehen würde, hätten sie die Reise wohl nicht angetreten.
"Weist du Orko, um es kurz zu machen, Skeletor hat Eternis überfallen."
"Und dieses Mal hat er gewonnen." erklärte Adam kurz.
Der Trollaner verbarg sein Gesicht zwar unter seinem spitzen roten Hut und seinem grauen Halstuch, jedoch konnte man ihm seine Traurigkeit anhand seiner Körpersprache
und den herunter hängenden spitz zulaufen blauen Ohren, die aus Mütze herausragten, deutlich ansehen.
"Oh von dem Angriff wusste ich, deswegen sind Man at Arms und ich ja so schnell wie möglich hierher gekommen, aber was ist denn mit den anderen?" fragte der kleine Zauberer schüchtern.
"Sie waren am Leben, als ich sie das letzte Mal gesehen habe." antwortete Adam.
"Orko ich habe jetzt keine Zeit, dir alles genau zu erklären, ich muss zur Zauberin und sie um Hilfe bitten."
Adam rannte, gefolgt von Orko, so schnell er konnte zurück und registrierte nur am Rande, wie die große schwerfällige Zugbrücke den Eingang zu Schloss Grayskull verriegelte.
Augenblicklich umgab ihn wieder die bedrohlich wirkende Dunkelheit des alten Gemäuers.
Nur der schwache Schein von Orko's Fackel, spendete den beiden noch etwas Licht.
Adam stoppte seinen Lauf und blieb abrupt stehen. Seine linke Hand wanderte automatisch an seine Schläfe.
Es war für ihn zu einem Ritual geworden, das dabei half, sich auf die Stimme der Zauberin zu konzentrieren, wenn sie in Gedanken zu ihm sprach.
"Adam, ich bin der Halle der Spiegel, folge dem Licht." erklang die Stimme in seinem Kopf.
Fast zeitgleich schwebte eine blaue Kugel von der Decke, aus der kleine kristallförmige Lichtstrahlen ausbrachen.
Orko und Adam betrachteten die Erscheinung kurz und folgen ihr, ohne zu zögern, als sie aus der großen Halle, in der der Thron der Zauberin stand,
in einem der Nebengänge verschwand. Eine weitere Eigenschaft, die er an diesem Ort nicht mochte. Der Eingangsbereich und die Haupthalle, sowie einige wenige Räume waren für ihn frei zugänglich,
aber nur wenn die Zauberin es wollte, konnte er tiefer in die Burg vordringen. Die Gänge und Räume dieses magischen Ortes, hatten die unangenehme Eigenschaft nicht nur verlassen zu wirken,
sondern ungebetene Besucher in ein Labyrinth zu führen, welches immer wieder in der Haupthalle endete. Da er in den letzten Monaten und Jahren, langsam eine Vorstellung dessen bekam,
was im Inneren dieses mystischen Ortes verborgen war, fand er diese Vorsichtsmaßnahme aber durchaus gerechtfertigt.
Adam und Orko folgten schweigend der kleinen Lichtgestalt, die den Gang, der mehr wie eine Höhle aussah hell erleuchtete.
Für den kleinen Wicht, der wie immer seine rote Robe trug und gut einen Meter über dem Boden schwebte, war es mehr als ungewöhnlich so schweigsam zu sein.
Gemeinsam erreichten sie nach einer Weile, das Ende des Ganges. Eine der für Schloss Grayskull typischen Türen, die mindestens so alt wie das Schloss selbst waren,
befand sich nun direkt vor ihnen. Die unzähligen Jahre hatten dem Holz, aus dem sie bestand, nichts anhaben können.
Wie bei allen anderen an Dingen an diesem Ort auch schien für die massive Holztür die Zeit keine Bedeutung zu haben.
Das Licht, welches die Zauberin ihnen geschickt hatte, begann sich aufzulösen und Orko's Fackel, war wieder ihre einzige spärliche Lichtquelle.
Adam öffnete die Tür und beide betraten den dahinter liegenden Raum.
Die Zauberin stand direkt vor einem großen Spiegel, der an der Wand angebracht war.
Das schwarze Metall um den Spiegel, dass seinen Rahmen bildete, hatte die Form einiger Schlingpflanzen, die er aus den Immergrünenden Wäldern kannte.
Adam wusste, dass sie nicht aus purer Eitelkeit ihr Spiegelbild betrachtete, sondern etwas in dem Spiegel erkannte, das nur sie zu deuten vermochte.
Wie auch Evil-Lyn hatte die Zauberin sich verändert. Ihre Stoffbekleidung, die mit blauen und weißen Federn bedeckt war, hatte einem grauen Brustpanzer mit goldenen Verzierungen platz gemacht,
aus dem nun zwei große weiße Flügel hervorragten. Minutenlang, starrte er die Frau vor dem Spiegel an und auch Orko wagte es nicht, sie zu stören.
Das Geräusch eines zerbrochenen Spiegels riss Adam aus seiner Trance. Er drehte sich um und verdrehte die Augen, als er den kleinen Trollaner mit ausgebreiteten Armen in dem Scherbenhaufen liegen sah.
"Orko! ... pass doch auf, weist du eigentlich was ..." Adam machte eine Pause. Er konnte sich nicht daran erinnern, ihn jemals regungslos auf dem Boden liegend gesehen zu haben,
ganz egal, gegen was er auch geflogen war.
"Orko? ..." wiederholte er fragend. Adam erschrak, als er einen weiteren Spiegel zerbrechen hörte. Er drehte ruckartig seinen Kopf herum und sah auch die Zauberin auf dem Boden liegen.
Im Gegensatz zu Orko lag sie nicht einfach nur regungslos da, sondern fasste sich zitternd an die Brust und rang nach Luft.
Panik überkam Adam, er wusste nicht, was er tun sollte, aber genauso schnell, wie der Spuk begonnen hatte, verschwand er auch wieder.
Orko richtete sich auf und schwebte mit kreisförmigen Bewegungen der Decke entgegen, während er sich seinen Kopf rieb und etwas Unverständliches murmelte.
Die Zauberin kniete mittlerweile in den Scherben des Spiegels, den sie von der Wand gerissen hatte, und presste ihre rechte Hand gegen ihre Brust.
Sie atmete immer noch schwer und sah Adam mit weit aufgerissenen Augen an.
"Adam ... wir brauchen He-Man und zwar sofort."
Evil-Lyn starrte den seltsamen Staub, der die einzige Hinterlassenschaft des Blitzes war, schon seit einer geraumen Weile an.
Abgesehen von Skeletor, war sie die Einzige in diesem Raum, die über magische Fähigkeiten verfügte.
Aber weder sie noch Skeletor hatten etwas mit diesem Phänomen zu tun und fremde Magie roch sie kilometerweit gegen den Wind.
Sie ging in die Hocke, nahm etwas von dem Staub in die Hand und runzelte die Stirn.
"Was? ... Was ist es? ... Sag es mir ... Los ich, befehle es!" bestimmte Skeletor.
Evil-Lyn betrachtete weiterhin nachdenklich den Staub, während sie ihn zwischen Daumen und Zeigefinger zerrieb und zu Boden rieseln ließ.
Sie richtete sich auf und zog ihre linke Augenbraue hoch.
"Staub!" gab sie ihm als knappe Antwort.
Jede ihrer Bewegungen wurde genau beobachtet. Die grünen Monster mit ihren spitzen Eckzähnen und zerlumpten Stofffetzen, die sie als Kleidung betrachteten,
ließen sie nicht aus den Augen. Natürlich waren sie kurz nach dem das helle Licht verschwunden war in Panik ausgebrochen und hätten fast ein Entkommen der Gefangenen ermöglicht.
Aber das war bei diesem primitiven Abschaum, wie sie die Kreaturen bezeichnete, auch nicht anders zu erwarten.
Sie war sich aber sicher, dass sie für den Bruchteil einer Sekunde in dem Lichtkegel jemanden gesehen hatte.
Evil-Lyn und Skeletor tauschten durchdringende Blicke aus. Es war eine Kraftprobe zwischen ihnen.
Evil-Lyn wusste, dass Skeletor ihr nicht mehr traute, war sie doch in letzter Zeit mehr mit ihren eigenen Plänen beschäftigt, als diesem einfältigen Knochenschädel zu dienen.
"Skeletor ... Herr ... Ich komme mit guten Neuigkeiten." grollte die Stimme hinter ihnen.
"Du kommst spät ... Beastman." erwiderte Skeletor, ohne den Blickkontakt zu Evil-Lyn abzubrechen.
"Ich wurde aufgehalten Herr, der Waffenmeister von Eternis ist mir in die Quere gekommen."
Evil-Lyn löste den Blick als Erste und musterte Beastman eingehend.
"Und er hat dir eine ordentliche Tracht Prügel verpasst nehme ich an." witzelte sie.
Beastman sah in der Tat, mehr als mitgenommen aus. Sein Fell war verfilzt und an einigen Stellen, kamen die vielen Schnittverletzungen zum Vorschein, die er bei dem Kampf davon getragen hatte.
Skeletor drehte sich nun ebenfalls zu seinem Diener um und starrte ihn ungläubig an.
"Und das sollen gute Neuigkeiten sein?"
"Nein Herr, ich wollte nur sagen das ... was wollte ich sagen?" grübelte Beastman.
"Ach ja, unser Ablenkungsmanöver war erfolgreich."
"Natürlich war es das Du Narr, wenn nicht hätten wir den Palast wohl kaum so einfach einnehmen können."
Skeletor drehte sich um und marschierte direkt auf seinen neuen Thron zu.
"Ach und Beastman ... lass dir von Evil-Lyn erklären, wie du mich anzureden hast."
Beastman schaute die Hexe fragend an, die Zähneknirschend versuchte, ihre spitzen Fingernägel nicht allzu tief in ihre Handfläche zu pressen.
"Wenn du mich entschuldigen würdest ... König ... Skeletor, ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen."
Evil-Lyn verschwand durch die Tür, die hinaus in den Hof führte, und steuerte zielstrebig die gewaltige Flügeltür auf der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes an.
Sie würde dort die königlichen Gemächer finden, das hatte sie bereits bei ihrem Angriff in Erfahrung gebracht, denn ihr erstes Ziel, war es die Königin in ihre Gewalt zu bringen.
Während sie die lange Wendeltreppe hinaufstieg, die von der kleinen Vorhalle hinauf zu ihrem Quartier führte, dachte sie noch einmal über die merkwürdige Lichterscheinung nach.
Vielleicht hatte Man at Arms eine neue Waffe entwickelt, die nicht richtig funktioniert hatte.
Aber woher sollte er von dem Angriff wissen, schließlich hatten sie ihn, den König und die Hälfte der Soldaten durch ihren ausgeklügelten Plan weit von dem Palast weg gelockt.
Die Hexe war an ihrem Ziel angekommen. Das Schlafgemach der Königin von Eternis war geräumig und machte einen einladenden Eindruck.
Die weißen Vorhänge, die hinter den hohen Fenstern angebracht waren, wehten leicht in den Raum hinein.
Evil-Lyn ließ ihren Blick über das große Himmelbett, dass mit allen Arten von verschieden farbigen Vorhängen geschmückt war schweifen und entschied sich
auf dem Hocker vor der Kommode platz zu nehmen die von ihr in der Ecke des Zimmers stand. Das wichtigste aber an dem Zimmer war, es war sauber.
In Snake Mountain hatte sie diesen Komfort nicht.
Evil-Lyn stützte sich mit ihren Ellbogen auf der Kommode ab, faltete ihre Hände und legte ihren Kopf schräg auf ihren Handrücken,
während sie sich in dem schlichten Spiegel betrachtete, der auf dem Möbelstück stand.
Der Kampf um den Palast hatte sie Kraft gekostet und die Verletzung an ihrer Schulter, bereitete ihr immer noch große Schmerzen.
Evil-Lyn schloss die Augen, atmete tief ein und ließ die Luft langsam wieder aus ihren Lungen entweichen.
Als sie die Augen wieder öffnete, flimmerte der Spiegel und ein stechender Schmerz breitete sich in ihrer Brust aus, der ihr die Luft raubte.
Entsetzt stieß sie den Hocker, auf dem sie saß um und taumelte rückwärts gegen den Holzpfeiler des Bettes hinter ihr.
In Panik rieb sie sich an der Stelle über die Brust, unter der ihr Herz saß, während das Flackern des Spiegels sich über den ganzen Raum verteilte.
Die wenige Luft, die ihr zum Atmen blieb, ließ langsam jedes Gefühl aus ihrem Körper verschwinden.
Kurz bevor sie das Bewusstsein verlor, verschwand das unheimliche Flackern vor ihren Augen und damit auch der Schmerz in ihrer Brust.
Zum ersten Mal seit langer Zeit verspürte sie ein längst vergessenes Gefühl. Angst!
Teela hatte sich widerstandslos zu ihrer Zelle bringen lassen. Es gab nichts, wogegen es sich noch zu rebellieren lohnte.
Der Palast war gefallen und Adam, hatte mehr als nur seine Freiheit verloren. Sie hätte nie gedacht, dass es jemals so weit kommen würde.
Die Angriffe von Skeletor und seinen Lakaien waren zwar in der letzten Zeit deutlich häufiger und brutaler geworden, aber Sie und die anderen Masters waren stets jederzeit darauf vorbereitet gewesen.
Auf halbem Weg war sie von den anderen Soldaten getrennt worden und weiter nach unten in den Kerker des Palastes gebracht worden, der für spezielle Gefangene reserviert war.
Ihr Vater hatte mit seinem Einfallsreichtum dafür gesorgt, dass eine Flucht aus diesem Bereich des Verlieses fast unmöglich war.
Die grünen Kreaturen, die sie immer wieder mit dem stumpfen Ende ihres Speeres stießen, um sie voranzutreiben, brachten sie zielsicher zu der letzten Zelle, des Gefängnisses.
Auf ihrem Weg an den Zellen vorbei hatte sie einen flüchtigen Blick auf Cringer werfen können, der ihr Schicksal teilte und ebenfalls in einer der vorderen Zellen untergebracht war.
Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss und sie zuckte zusammen, als der schwere Riegel hören die Zelle sicher verschloss.
Ihr neues Quartier war gute fünfzehn Quadratmeter groß und war mit einem schmalen Bett sowie einem Tisch mit dem dazugehörigen Stuhl ausgestattet.
Die Toilette befand sich direkt neben den schweren Gittern der Zelle und bot nur spärlichen Schutz vor neugierigen Blicken.
Mit hängenden Schultern bewegte sie sich langsam auf das Bett zu und legte sich hin.
Eine ganze Weile starrte sie einfach nur zur Decke, bevor sie sich auf die Seite drehte und die Augen schloss.
Als Teela erwachte, musste einige Zeit vergangen sein.
Das Licht in ihrer Zelle und in dem dahinter liegenden Trakt war erloschen und nur die Nachtbeleuchtung in ihrer Zelle gab ein schwaches blaues Licht ab das kaum ausreichte,
um das andere Ende ihrer neuen Behausung zu erkennen. Sie richtete ihren Oberkörper auf und stützte sich mit den Armen auf dem unbequemen Bett ab.
Teela drehte langsam ihren Kopf zu dem Eingang, der von den massiven Gitterstäben versperrt wurde, und bekam eine Gänsehaut.
Sie stand auf, machte einen vorsichtigen Schritt nach vorn und schüttelte sich kurz. Irgendetwas geschah.
Teela konnte nicht sagen, was. Es war nur ein Gefühl, ein unangenehmes, bedrohliches Gefühl und es machte Ihr Angst.
Es war als würde die Dunkelheit hinter ihrer Zelle, etwas Düsteres hervor bringen. Sie starrte angestrengt an den Gitterstäben vorbei hinaus in den finsteren Zellentrakt.
Für einen Moment glaubte sie, die Gitterstäbe ihrer Zelle flackern zu sehen. Etwas war plötzlich mit ihr in der Zelle und es kam näher.
Sie versuchte so leise zu atmen, wie es ihr möglich war und sich auf jedes Geräusch zu konzentrieren.
Etwas Kaltes traf ihre Brust und sie hatte das Gefühl, als würde eine unsichtbare Hand versuchen ihr die Luft aus den Lungen zu pressen.
Teela schrie auf, wirbelte herum und stieß sich das Schienbein an dem harten Bettrahmen. Sie stürzte und kroch instinktiv weg von diesem unsichtbaren Etwas in die hinterste Ecke ihrer Zelle.
Schützend zog sie die Beine an ihren Körper und tastete blind mit ihrer rechten Hand durch die Leere, die sich vor ihr befand.
Doch da war nichts, was immer es war, was sie berührt hatte, wollte nicht gefunden werden. Und es war sehr erfolgreich darin.
Minutenlang starrte sie zitternd in die Dunkelheit ihrer Zelle, doch es geschah nichts.
Noch mal würde sie nicht einschlafen, was, wenn dieses Ding zurückkommen und sein Werk beenden würde, während sie schlief.
Nein, im Schlaf wollte sie sich nicht überraschen lassen.