Ich hatte ja Zeit, mich mit Daniel ausführlich über den Film und gerade die Story zu unterhalten. Der "He-Man tötet"-Moment ist mir auch sauer aufgestoßen, aber dazu gibt es ein paar Dinge zu sagen:
- Fall Of Grayskull ist wie der Showdown eines epischen Filmes gedacht, daher eben die Charaktertode. Der Film sollte für sich selbst stehen, und nicht, wie Johns Trilogie, am Ende mehr oder weniger alles wieder auf Anfang stellen. Klar ist das ungewohnt (um es mal neutral auszudrücken), denn in den bisher bekannten Serien wird ja immer am Schluss ein gewisser Status Quo hergestellt (man verkauft eben keine Actionfiguren, wenn der betreffende Charakter nach 5 Minuten Screentime stirbt... obwohl, naja. Das ist auch mehr ne Faustregel, wenn ich da an Star Wars denke).
- He-Man sagt ja am Ende, dass nicht er, sondern Skeletor sich quasi selbst getötet hat, einfach weil er zu viel wollte und es im Grunde "verdient". Darüber kann man wahrlich streiten, ich seh das auch nicht so, aber ich kann wenigstens verstehen, woher der Gedanke kommt. Besser aus meiner Sicht, oder zumindest eindeutiger, wäre der Klassiker "Held verschont Bösewicht, Bösewicht zaubert versteckte Waffe hervor, Held reagiert in Notwehr, Bösewicht fällt seinem eigenen Plan zum Opfer" gewesen. Überinterpretation: Kentucky, da wo Daniel herkommt, ist ein ziemlich zementiertes Baptistenland, und diese Jungs und Mädels sind für ihre nicht gerade liberale Auslegung der Bibel bekannt. Da steckt eine Menge reaktionäres Gedankengut drin, immer treu nach dem Credo: "Wenn du Böse bist, hast du den Tod und die Hölle verdient. Selbst Schuld."
Das soll jetzt die Kritikpunkte, die ich durchaus in weiten Strecken teile, nicht schmälern. Aber es ist ein Erklärungsversuch für die Entscheidungen der Macher.