Also, vorweg erst mal: Ich bin total fasziniert, was mein kleiner Beitrag für Diskussionspotential aufgeworfen hat. Finde ich toll!

Also bei Saber Rider gab es doch auch viele nette Details im Bezug auf die Charaktere.
Das ist richtig! Wenn ich mich richtig erinnere, dann aber eher bei den »guten«. (Müßte die Serie aber nochmal komplett schauen, um das zu verifizieren.) Prinzipiell empfinde ich es aber schon so, daß es kaum eine Serie gibt, in der »die Bösen« so liebevoll ausgearbeitet sind. Mir fällt dazu anlehnungsweise noch »Filmations Ghostbusters« ein. Prime Evil ist einfach toll!

Außerdem ging es mir mit der nicht viel anders, als Kind habe ich sie geliebt und jetzt als Erwachsener empfinde ich sie schon als zu monoton.
Und hier kann ich es auch verstehen. Wie schon mal irgendwo erwähnt, ich habe vor einiger Zeit die ersten fünf Folgen mal wieder gesehen, und mir ging es da schon so. Bin seither auch nicht wirklich mit schauen weitergekommen. Und das macht für mich genau den Unterschied zu He-Man aus: Die Serie (130 Folgen allein bei der Classic-Serie) habe ich in einem Zug durchgezogen, manchmal mehrere Folgen pro Tag, neben einer Vollzeitarbeit. Das meine ich mit: Auf Eternia fühle ich mich zu Hause! Die Serie hat mich nicht losgelassen, und eigentlich hat sie viel zu wenig Folgen.

Aber dafür gibt es ja die FF

.
Man kann sie als Erwachsener schauen und sie dann als tiefgründiger als gedacht wahrnehmen, aber das ist es dann auch schon.
Das ist sicher eine Sache der Herangehensweise, und wie man eine Sache betrachtet. Sicher kann man immer viel mehr in eine Sache hereininterpretieren, als wirklich gedacht war. (Nicht umsonst gibt es so viele Mißverständnisse auf der Welt.

) Andererseits kann man es auch so sehen: Die Serie gibt einem wenigstens das Potential, sie zu interpretieren. Eben aufgrund der Vielfältigkeit, und den von mir oben bereits beschriebenen Aspekten. Ob man die Serie dann mag oder nicht, bzw. ob man im Erwachsenenalter noch etwas mit ihr anfangen kann, daß muß man dann für sich selbst entscheiden. Mein Mann zum Beispiel kann gar nichts damit anfangen. Vermutlich hält er mich für komplett verrückt, daß ich so viel Hingabe für eine Kinder-Zeichentrickserie entwickeln kann.

Es täte mir nur leid, wenn jemand liest die Serie sei "tiefgründig" und sie dann anschaut und total enttäuscht ist.
Genau das hat die Serie nämlich nicht verdient, da sollte man lieber all die nachvollziehbaren positiven Aspekte benutzen, die ihr aufgezählt habt.
Hmm… Ich müßte hier noch einmal mit den gleichen Worten beginnen: Das ist sicher eine Sache der Herangehensweise. Ähem, dazu muß ich mal vorsichtig einwerfen, daß ich nicht weiß, wie viele Leute in ähnlichen Bahnen denken, wie ich. Vermutlich nicht viele, das gestehe ich gerne zu. Mich hätte das nämlich nicht enttäuscht, weil es für mich genau den Kern trifft.
Die Serie hat es nämlich eigentlich nicht nötig, dass man sie toller macht als sie ist, da sie ja eben wirklich gelungen ist für ihre Zeit und die zur Verfügung stehenden Mittel.
Dies ist eine Ansicht, die ich als »universell anwendbar« bezeichnen würde! Diese Aussage sollte nämlich nicht nur für He-Man gelten.
Allerdings liegt es mir auch fern, hier etwas
über Gebühr zu loben! Ich empfinde es wirklich so, wie ich es schreibe! Ob sich jemand dem anschließen kann… Nun, das loten wir ja gerade hier aus!

Ja, wer sich als Erwachsener eine Serie anschaut, die für Kinder um die 6 Jahre produziert wurde und dann tiefschürfende Analysen ödipaler Komplexe erwartet, der ist dann wohl selbst schuld, wenn seine Erwartungen unterlaufen werden.
Auch dem stimme ich zu. Wenngleich ich die He-Man-Serie allerdings als um einiges vielschichtiger halte, auch wenn die Zielgruppe vielleicht im einstelligen Altersbereich gelegen haben mag. (War die Serie wirklich für 6jährige konzipiert?

)
Oben hatte ich das auch bereits angeschnitten: Als Kind nimmt man wahrscheinlich nur die knalligen Farben und die einfachen Sachverhalte wahr, auf eine eher naive, momentaufnahmenartige Weise. He-Man ist der Held (na gut, für mich war es immer Orko! Heute sind es eher Adam und Skeletor. *hüstel*), die Sorceress verlieh dem ganzen etwas magisches und Orko diente dazu, das ganze ein bißchen aufzuheitern.
Heute sehe ich eher die vielen anderen Schichten und die tieferen Zusammenhänge in der Geschichte.
Die Serie (oder besser ausgedrückt, die ganze Thematik) hat so viele komplexe, faszinierende Aspekte.
Einmal natürlich die Verwandlung von Adam in den Superhelden, dann die Sorceress, die außerhalb von Castle Grayscull nur in Falkenform agieren kann, Orko, dessen Zauberkraft auf Trolla wunderbar funktioniert, auf Eternia aber nicht (hat das eigentlich mal jemand richtig geschnallt? Bei den Produzenten der neuen Serie bin ich mir da nicht so sicher! Zwischen »Hofzauberer« und »Hofnarr« ist bei mir nämlich ein gewaltiger Unterschied! Orko ist
tatsächlich ein großer Zauberer! Das Manko ist nur, daß seine Magie auf Eternia anders wirkt als auf Trolla! → Wieder so ein liebevolles Detail, das die ganze Geschichte für mich einfach sehr realistisch macht! Leider wird er oftmals eher als schlichtweg ungeschickt dargestellt, etwas, was in dem Zusammenhang einfach so nicht stimmt.), dann die ganzen Komplikationen, die die Verwandlung mit sich bringt (ich denke da nur an die eine oder andere Folge, in der Adam/He-Man sich fast verraten hätte → vor seinem Vater, vor Teela…), oder Evil-Lyn, die sich nicht so einfach von Skeletor benutzen läßt, sondern ihre eigenen Ziele und Ideale verfolgt…
Das sind nur einige Beispiele, und damit meine ich nicht nur, was man als Kind wahrnimmt, wie das tolle Feuerwerk bei der Verwandlung oder die niedliche Erklärungsnot, in die Adam bisweilen kommt, sondern der tiefere Sinn hinter den einzelnen Aspekten, und wie sie ineinandergreifen. Wenn man genauer darüber nachdenkt, was das alles eigentlich für eine tiefere (→ Tiefgang) Bedeutung hat, wird man feststellen, daß die Serie um einiges komplexer ist, als so manch andere Geschichte. Ich bin mir nicht sicher, ob man über all das als Kind schon so detailliert nachdenkt. Und von daher denke ich schon, daß man sich durchaus auch als Erwachsener von der Serie angesprochen fühlen kann, auch wenn man natürlich dabei beachten muß, daß das Prinzip eine Kinder-Zeichentrickserie ist, und auch genau diesen Anspruch hat. Meine Faszination beeinträchtigt das allerdings nicht!

Selbstverständlich kann eine Serie immer nur das leisten, wofür sie konzipiert wurde - das ist bei He-Man erstmal "Spielzeug verkaufen" und dann "Kindern ein paar nützliche Verhaltensregeln an die Hand geben".
Auch richtig! Versehentlich haben die Produzenten aber mehr aus der Serie gemacht, als wozu sie ausersehen war. @SchakoKhan:

Aber ebenso, wie es das Recht der Kritiker ist, die Serie auf ihr Maß zu stutzen, ist es das Recht der Befürworter, die guten Seiten hervorzuheben. Etwas, was immer mal wieder getan werden muss. Und vielleicht findet man dadurch ja irgendwann die Mitte.
Habe ich schon erwähnt, daß ich ganz fasziniert davon bin, wie sich die Diskussion gerade entwickelt?