Die »Classic-Serie« von He-Man, wie ich sie als Star-Trek-Fan liebevoll bezeichne, hat mich nicht nur als Kind begeistert. Auch heute noch fasziniert sie mich mit meinen mittlerweile 33 Jahren, völlig unabhängig davon, daß es Kindheitserinnerungen und »Nostalgie« sind. Vor kurzem gerade habe ich nach langer Zeit mal wieder alle Folgen gesehen. Dabei sind mir einige Stilelemente bewußt geworden, die man als Kind natürlich so nicht sieht, die für mich aber diese Serie ausmachen! Diese Aspekte würde ich gerne zur Diskussion stellen, und vielleicht fallen euch noch mehr solcher Beispiele ein, die wir hier sammeln können.
Was mich zum Beispiel an der Serie wirklich beeindruckt hat, ist die Vielfältigkeit der Serie. Hier geht es eben nicht nach dem Motto: »Die Bösen kommen, die Bösen werden geschlagen, Folge zu Ende!«, frei nach dem Prinzip, kennt man eine Folge, kennt man alle. Im Gegenteil! He-Man ist nicht nur dazu da, Skeletor in die Flucht zu schlagen. Es gibt viele bedrohliche Mächte (wohlbemerkt, nicht »böse Mächte«), nicht nur verschiedene Feinde, sondern z.B. auch Naturgewalten, die He-Mans Eingreifen erfordern und die Serie somit realistisch und spannend machen. Ich habe leider nicht mitgezählt, in wie vielen Folgen Skeletor überhaupt nicht vorkommt!

Dazu kommt, daß man auch Einblick in Skeletors Reich erhält, was einem die vermeintlich bösen Charaktere näherbringt und deutlich zeigt, daß auch sie ihre Höhen und Tiefen haben und das Leben nicht immer so ganz einfach ist. Man leidet nicht mehr nur mit den Helden mit, sondern auch mit den Widersachern, und die Schurken erringen dadurch eine Sympathie, die nur durch die Liebe zum Detail im Ganzen entstehen kann.
Ebenso ist die Rahmengestaltung der Folgen sehr vielseitig und immer interessant ausgearbeitet. Gerade das bringt einem Eternia und die Charaktere näher, als so manche andere Serie deren Inhalt.
Ein weiteres Highlight der Serie ist für mich, wie mit dem Status der Frau umgegangen wird. Bestes Beispiel: Teela und Evil-Lyn! Keine Modepüppchen, die von den Männdern beschützt und gerettet werden müssen, sondern starke, ebenbürtige Persönlichkeiten, die auch den Posten innehaben, der ihnen zusteht. Teela ist Hauptmann der Wache! In den 60ern noch kam Gene Roddenberry mit seinem Konzept, eine Frau als ersten Offizier auf einem Raumschiff anzusetzen nicht durch. Sicher, die Zeiten haben sich seither geändert, nichtsdestotrotz war ich überrascht, denn eine Gleichberechtung in der Art ist selbst heute noch nicht selbstverständlich. (Leider erfuhr dieser Aspekt ja in den NA in einer gewissen Folge einen Rückschritt, zumindest nach meinem Empfinden.)
Zu diesem Thema gibt es übrigens eine Szene, dich mich einfach nur unheimlich fasziniert hat.

Erinnert ihr euch noch an folgende Szene:
He-Man wischt den Boden, während Teela danebensteht und zuschaut! Einfach göttlich! Ich mag diese Szene!
